Sie haben Wien verloren und Wien hat sie verloren: Acht Frauen, als Kinder 1938 aus Wien geflohen, leben heute in New York.
Szenisch umkreist der Film das Unaussprechliche am Verlust selbst und den Versuch „Normalität“ zu schaffen. Was ist verloren, was geblieben, wie manifestiert sich Erinnerung über Generationen hinweg?
Die Vergangenheit ist integraler Bestandteil dieser so erstaunlich unbeschwerten Milieubeschreibung und die Gegenwart darin das Maß für ein geglücktes Leben. Sie haben Wien verloren und Wien hat sie verloren: Acht jüdische Frauen im Alter von über 80 Jahren stehen im Mittelpunkt dieses Films. Als Kinder sind sie vor den Nazis nach England geflüchtet. Mirjam Ungers Dokumentation hält den sprühenden Funken in den Augen der Frauen fest, das Lachen in ihren Mundwinkeln, das Weinen über das Unvergessliche und zeigt, wie man mit Bridge, den Wiener Liedern und der Zubereitung der besten Sachertorte in New York seine Erinnerung leben kann. Mirjam Unger sucht Antworten auf ihre Fragen über die Generation dieser Frauen, aber auch über ihre eigene Generation, die der Enkelkinder. Wie reflektieren diese – inzwischen Vollamerikaner – Wien als Teil ihrer Familiengeschichte?
“Die Vergangenheit ist nicht verdrängter Bestandteil der Gegenwart in der Anita, Dorit, Eva, Hennie, Lizzy, Susanne, Susy und Rosalie voll Mut und Humor zeigen wie das Leben trotz allem zu bewältigen ist. Ein lustvoller positiver und auch berührender Film.
Ungers Film ist kein Liebesgeständnis an Wien oder New York, sondern ein deutliches “Ja” zum Überleben. Gleichzeitig ist es ein humorvolles Dokument, etwa wenn Unger ein Gespräch von Alice Winkler mitschneidet, bei dem die Kamera fast vergessen scheint, wo gelacht und geweint wird. Unger schafft es, einen unaufdringlichen Blick auf diesen immer noch schwer zu bewältigenden Abschnitt der Geschichte zu werfen, ohne Schuld zuzuweisen oder belehren zu wollen.
Ein beeindruckender Film von Überleben und Lebenszufriedenheit und davon, wie man trotz Erinnerungen an Terror echten Wiener Gurkensalat machen kann.
Mirjam Ungers Film ist Gesprächstherapie und Gruppenbild, Vergangenheitsbewältigung und Gegenwartsbeschreibung in einem
DVD
Erhältlich bei polyvideo und Hoanzl – Edition Der Standard
Bei Interesse bezüglich einer Vorführung schreiben Sie uns bitte eine Email an: welcome@nk-projects.com
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Vienna’s Lost Daughters
Kino-Dokumentarfilm
Regie: Mirjam Unger
A/ 2007/ 87 Min./35mm/ 1:1,85/ Farbe
Dolby Digital
Englisch, Deutsch
Kinostart Österreich 2007, Kinostart NYC 2009
Making of Bilder: